außerschulischer Lernort
Huntewerft

Kielschwerter "Brise"

Wir haben Zuwachs bekommen!

Einem glücklichen Zufall ist es zu verdanken, dass unsere Huntewerft "Zuwachs" bekommen hat. Durch die Vermittlung von Ole Pfeiler, dem Eigner der Tjalk "Doris von Ochtum", bekamen wir Kontakt zu Steffen Schmidt aus Hamburg-Finkenwerder. Er meinte, dass seine 70 Jahre alte "Brise", ein klassischer Kielschwerter der legendären Werft Johann de Dood in Bremen, bei uns in guten Händen wäre und hat sie dem Projekt gespendet.


Wir konnten das Boot in Finkenwerder besichtigen und waren begeistert: ein gut erhaltener Mahagoni-Rumpf, funktionstüchtiger Einbaumotor, segelkar und komplett ausgestattet mit Pött und Pann
! Das Boot befand sich in einem guten Zustand und muss "nur" überholt werden. Das Geschäft wurde abgeschlossen und Steffen übergab uns das Schmuckstück deutscher Yachtgeschichte. Den dazu gehörenden Straßentrailer konnten wir günstig erwerben, so dass die "Brise" über die Autobahn nach Bad Zwischenahn überführt werden konnte. Mit diesem Trailer haben wir jetzt eine eigene Möglichkeit, die Boote der Huntewerft fachgerecht zu transportieren.

Die "Brise" wurde beim ZSK in Bad Zwischenahn (An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für den Gastliegeplatz!) wieder ins Wasser gebracht und fühlte sich in ihrem neuen Element und in direkter Nachbarschaft zum Kutter "Scheerchen" offensichtlich sofort wohl. Bis zum Herbst fanden sich noch einige Gelegenheiten für ein paar herrliche Segeltörns auf dem Zwischenahner Meer.

noch sind die Jungs etwas skeptisch

Im Oktober ging es dann per Trailer zu uns auf die Huntewerft nach Brettorf. Da keine substanziellen Arbeiten zu machen waren, konnten wir gleich anfangen das ganze Holz abzuziehen. Leider fanden wir doch einen Schaden im Bereich des Wellenaustritts am Kiel, den wir jedoch rechtzeitig zur Saison 2008 repariert haben werden.

Die "Brise" soll in der Saison 2008 einen Liegeplatz beim SVH in Bensersiel bekommen und Freunden und Sponsoren des Projekts Huntewerft für Segeltörns zur Verfügung stehen.

Die "Brise" wurde 1936 als 20er Jollenkreuzer bei der Werft Johann de Dood in Bremen gebaut. Gezeichnet hat sie der Schiffbau-Ingenieur Adolf Harms aus Kiel. Die Brise soll ursprünglich als 20er Jollenkreuzer gebaut worden sein; erst später wurde ein kleiner Ballastkiel von 30 cm untergebaut. Danach erhielt das Boot die Bezeichnung "seegehender Jollenkreuzer".
Die Maße betragen: Länge: 7,20 m, Breite: 2,46 m, Tiefgang: 0,60 m
.
Sie hat vier Kojen, eine kleine Pantry (Küche) und - unser ganzer Stolz! - einen 10 PS-Kubota-Dieselmotor mit Wendegetriebe.

Auf der Werft de Dood in Bremen wurden sehr schöne Klassiker gebaut wie zum Beispiel die Yawl "Wappen von Bremen" der SKWB (Segelkameradschaft "Das Wappen von Bremen") die später verkauft und in "Appollonia" umgetauft wurde. Auf ihr fand 1981 ein Doppelmord statt. Diese Tat hielt die Seglerwelt lange in Atem. Nachzulesen ist diese Reise und das Drama in dem spannenden Buch "Logbuch der Angst" von Klaus Hympendahl.

Dank an Steffen für die tolle Spende.